Starke Kopfschmerzen sorgen dafür, dass jegliche Tätigkeit und Arbeit zur Qual werden können. Selbst ein grelles Licht, das Telefonat mit dem Kollegen oder auch der Radio im Büro - man wird nervös, unruhig und hofft, dass die pochenden und stechenden Schmerzen endlich nachlassen. Unangenehm wird es vor allem dann, wenn man nicht mehr unter reinen Kopfschmerzen, sondern unter Migräne leidet. Jede Attacke, welche ausgelöst wird, sorgt für - oftmals - stundenlang anhaltende Kopfschmerzen, welche oftmals mit unterschiedlichen Symptomen (Übelkeit, Erbrechen) begleitet werden. Betroffene sprechen immer wieder davon, dass ein Migränetag gleichzeitig ein verlorener Tag ist. Migräneattacken kommen relativ spontan; selbst von einer Sekunde auf die andere ist es möglich, dass die heftigen Kopfschmerzen einsetzen, der Person übel wird bzw. selbst das Tageslicht für starke Schmerzen sorgt. Vor allem Personen, welche unter einer chronischen Migräne leiden, sind oftmals verzweifelt, wenn die Kopfschmerz-Attacken einsetzen. Vorwiegend treten diese Anfälle - bei der chronischen Form der Migräne - etwa 14 Mal im Monat auf. Das sind hochgerechnet zwei Wochen Kopfschmerzen pro Monat. Anders gesagt - jeder zweite Tag ist ein verlorener Tag, da die Person wohl - statistisch - unter einem Migräneanfall leidet. Auch wenn "normale Migräne" eine äußerst unangenehme Erscheinung darstellt, ist vor allem die chronische Migräne ein tatsächliches medizinisches und gesundheitliches Problem. Schlussendlich gibt es bereits spezielle Einrichtungen, welche sich mit der Schmerzmedizin auseinandersetzen und versuchen, dass sie mit neuen Therapien und Methoden die chronische Migräne in den Griff bekommen. Natürlich werden immer wieder neue Therapieansätze gesucht - und auch gefunden. Seit einiger Zeit wird etwa Botulinumtoxin - besser bekannt unter Namen Botox - bei der Migränebehandlung eingesetzt. Botox soll nämlich - statistisch gesehen - die Attacken reduzieren, sodass der Patient häufiger an den starken Kopfschmerzen leidet.
Im Endeffekt ist Migräne nicht immer Migräne. Laut Studien gibt es im Endeffekt 25 Formen von Migräne. Aus diesem Grund sind auch die Therapien und Behandlungsmethoden vielfältig und unterschiedlich. Natürlich wird vorwiegend die Therapie dahingehend ausgerichtet, dass der Patient die Schmerzen mit dementsprechenden Medikamenten in den Griff bekommen soll. Jedoch handelt es sich hier nicht um eine Bekämpfung der Krankheit, sondern um eine Linderung der Symptome. Diese Möglichkeit sorgt aber dafür, dass der Patient in eine Art "Sucht" getrieben wird. Denn je häufiger die Kopfschmerzen auftreten, umso häufiger greift der Patient zu den Schmerztabletten. In der Folge kann sehr wohl eine Abhängigkeit entstehen, die mitunter auch zu einer schweren Tablettenabhängigkeit führen kann. Grundsätzlich ist es sogar möglich, dass selbst die Einnahme der Medikamente für Kopfschmerzen sorgt, sodass es oftmals gar keinen Grund gäbe, dementsprechende Tabletten einzunehmen. Grundsätzlich gilt es auch als bedenklich und gefährlich, wenn der Patient pro Monat mehr als zehn Tabletten gegen Kopfschmerzen einnimmt. Klassische Wirkstoffe, welche bei der Migränebehandlung eingesetzt werden, sind etwa Triptane sowie Acetylsalicylsäure. Natürlich sind Personen, welche unter einer chronischen Form der Migräne leiden, deutlich mehr gefährdet zu viele Tabletten einzunehmen als jene, welche nur selten unter den spontanen Attacken leiden. Natürlich muss der Patient nicht nur mit der Situation umzugehen lernen, sondern muss auch dementsprechend vorbeugende Maßnahmen anwenden, damit etwaige Attacken ausbleiben bzw. verhindert werden können. Patentrezepte gibt es jedoch nicht; der Patient muss selbst lernen, welche Möglichkeiten es gibt bzw. welche Maßnahmen er anwenden muss, damit die Attacken gemindert werden bzw. erst gar nicht auftreten. Tipps und Tricks gibt es genug - angefangen von sportlicher Betätigung bis hin zur Verhaltensänderung bzw. über Entspannungsübungen. Es steht fast alles auf dem Programm; selbst eine medikamentöse Behandlung (keine Schmerztabletten) kann eine Verbesserung mit sich bringen. Der Patient steht hier vor der Aufgabe, dass er selbst herausfinden muss, welche diversen Vorkehrungen hilfreich sind, damit er etwaige Migräneattacken verhindern bzw. reduzieren kann. Oftmals helfen auch Konzentrations- oder Entspannungsübungen.
Natürlich bedeutet das noch lange nicht, dass auch die Therapieansätze und Behandlungsmöglichkeiten tatsächlich auch eine Erleichterung mit sich bringen. Ob die Behandlung mittels Betablocker oder Antidepressivum - nach wenigen Monaten bemerken die Patienten, dass es keine Verbesserung der Situation gegeben hat. In einigen Fällen hilft jedoch das Mittel Topiramat, das vor allem bei Epilepsiebehandlungen angewandt wird. Ein Wundermittel ist Topiramat jedoch auch nicht. Wer an starker Migräne bzw. chronischen Kopfschmerzen leidet, befindet sich daher in einer relativ unbefriedigenden Situation. Vor allem, weil die Mediziner den Patienten immer wieder als "Versuchsperson" einsetzen und unterschiedliche Medikamente wie Wirkstoffe einsetzen. Dass jene aber - sehr häufig - ohne Erfolg bleiben, ist kein Geheimnis. Migräne gilt als undurchsichtige Erkrankung, die - wohl auf Grund der großen Vielzahl an Unterarten - nur sehr schwer zu behandeln ist. Jedoch gibt es - seit geraumer Zeit - eine weitere Möglichkeit zur Therapie und Behandlung von Migräne: Botox. Botox ist seit einigen Jahrzehnten aus dem medizinischen Bereich nicht mehr wegzudenken. Vor allem sorgt Botox für ein glattes und straffes Gesicht; in weiterer Linie wirkt Botox auch schmerzlindernd bei Gelenksproblemen bzw. Entzündungen. Wie nun Mediziner entdeckt haben, sorgt Botox aber nicht nur für eine glatte und junge Haut, sondern kann mitunter auch die unangenehme Migräne eindämmen. Studien haben belegt, dass das Nervengift sehr wohl nicht nur die Haut glättet, sondern auch Migräne lindert. So zeigte eine Studie aus dem Jahr 2008 auf, dass von 30 Personen, welche mit Botox am Kopf bzw. Hals behandelt wurden, rund 8,4 weniger Kopfschmerztage haben als jene, welche nicht mit Botox behandelt wurden. Gleichzeitig wurde bei der Studie auch ein Scheinpräparat - ein sogenanntes Placebo - gespritzt. Hier war ein statischer Rückgang von 6,6 Kopfschmerztagen zu beobachten. Botox hat also tatsächlich einen Unterschied bewirkt. Auch wenn viele Kritiker der Ansicht sind, dass Botox im Endeffekt keine große Verbesserung mit sich bringt, sprecht die letzte Studie aus dem Jahr 2008 wohl eine deutliche Sprache.
Endlich den Falten das Ende setzen? Mit Botox kein Problem. Die Schönheitsmedizin vertraut seit Jahren auf den Wirkstoff Botulinumtoxin und sorgt dafür, dass die Gesichter der Patienten wieder faltenfrei werden und jünger erscheinen. Ob es die lästige Konzentrations- bzw. Zornesfalte ist, Falten auf der Stirn oder auch die Behandlung der Lider - Botox kommt einfach bei jeder Falte zum Einsatz und sorgt für dessen Ende. Der Wirkstoff Botulinumtoxin gilt für viele Menschen als eine der besten Entdeckungen bzw. Wunderwaffen im Einsatz gegen das faltige Gesicht. Doch Botox wird nicht nur primär für die Faltenbehandlung verwendet. Neben der Tatsache, dass der Wirkstoff auch in Gelenke injiziert wird bzw. auch bei der Bekämpfung von starken Schweißausbrüchen angewandt wird, ist es auch möglich, dass Botulinumtoxin auch gegen Migräne seine Verwendung findet. Im Endeffekt ist Botox nichts anderes als ein Nervengift. Jedoch ist Botox ein natürliches Nervengift, welches in der Natur vorkommt. Fakt ist, dass die Größe eines Salzkorns schon dafür sorgen könnte, dass tausende Menschen sterben. Aus diesem Grund ist Botox auch das gefährlichste Nervengfit, welches im Wege der Natur überhaupt entstehen konnte. Viele werden überrascht sein, aber Botulinumtoxin tritt vorwiegend auch dann auf, wenn etwa eine Lebensmittelvergiftung auf Grund von Kompott, Leberwurst oder auch Konservennahrung entsteht. Das Nervengift wird vom Clostridium botulinum Bakterium gebildet, welches sich genau in jenen Lebensmitteln befindet. Bei einem Erhitzen des Produkts ist jedoch die Gefahr beseitigt, dass das Bakterium für "Probleme" sorgt. Natürlich wird bei Faltenbehandlungen bzw. bei der Verwendung von Botox gerade einmal ein Bruchteil von jener Menge verwendet, welche für den Menschen tödlich ist. Im Endeffekt kann gesagt werden, dass gerade einmal ein Fünfzigstel von jener Menge verabreicht wird, welche für eine tödliche Dosis beim Menschen sorgen könnte. Doch Botox wird nicht nur in der Schönheitsmedizin eingesetzt, sondern kann auch - seit geraumer Zeit - bei chronischer Migräne verwendet werden.
Wenn der Patient pro Monat mindestens 15 Mal starke Kopfschmerzen hat bzw. unter eine Migräne-Attacke leidet, kann die Therapie mittels Botox angewandt werden. Die Anwendung erinnert dabei an die Faltenbehandlung. Jedoch ist die Dosierung deutlich höher als jene, welche bei der Faltenbehandlung verwendet wird. Botox wird rund 30 bis maximal 40 Mal in die Kopf-, Gesichts- sowie auch Nackenmuskulatur injiziert. Zeitgleich tritt nach der Verabreichung eine Muskellähmung ein. Diese Muskellähmung ist auch der Grund, warum die Migräne unterdrückt wird. Wer sich für eine derartige Behandlung entscheidet, muss mit einem Preis von rund 1.000 Euro rechnen. Je nach Mediziner bzw. Menge, kostet eine Behandlung gegen Migräne etwa 700 Euro bis 1.100 Euro. In erster Linie sorgt Botox dafür, dass die Nervenübertragung, die auf den Muskel einwirkt, blockiert wird. Die Blockierung erfolgt über die Freisetzung von Acetylcholin, einem Neurotransmitterbotenstoff. Grundsätzlich werden die Nervenendungen damit längerfristig geschädigt. Die Regeneration der Nervenenden dauert in etwa zwei bis drei Monaten - aus diesem Grund ist auch eine neuerliche Behandlung nach diesem Zeitraum wieder notwendig. Natürlich ist es wichtig, dass der Patient die chronische Migräne nicht vom Schönheitsmediziner diagnostiziert bekommt. Die Diagnose ist entscheidend und sollte vom Facharzt gestellt werden. Im Endeffekt sind Neurologen für eine derartige Diagnose bzw. Behandlung erforderlich bzw. zuständig.
Aber Botox kann - neben Migräne - auch weitere körperliche Leiden lindern. So wird Botulinumtoxin auch bei Gesichts-, Fuß- und Halsspasmen eingesetzt. Selbst bei einem auffällig häufigen Lidzucken bzw. eine Lidkrampf, einer relativ starken Blasenschwäche oder auch bei einer Harninkontinenz kann Botox verwendet werden. Auch bei Harninkontinenz in Verbindung mit Verletzungen des Rückenmarks bzw. Multipler Sklerose wird immer wieder Botox zur Behandlung angewandt. Botox kommt auch bei übermäßig starken Schweißausbrüchen zur Anwendung, wird gerne auch bei Zähneknirschen, Depressionen sowie Rücken- wie Nackenschmerzen, Sprech- bzw. Sprachstörungen oder auch Asthma eingesetzt. Selbst bei Epilepsie oder dem Restless Legs Syndrom ist es möglich, dass sich der Mediziner für eine Therapie und Behandlung mit Botox entscheidet. Jedoch sind die Anwendungen von Botox - je nach Land - unterschiedlich. In einigen Ländern darf Botox nur für einen Bruchteil (etwa bei Migräne-Behandlungen) der oben erwähnten Behandlungen eingesetzt werden, dafür etwa nicht bei Epilepsie oder anderen Erkrankungen wie dem Restless Legs Syndrom. Im Endeffekt kann natürlich auch behauptet werden, dass der Patient mit dieser Behandlung auch Vorteile der Schönheitsmedizin genießt. Natürlich tritt der Fall ein, dass durch die Behandlung die Falten geglättet werden. Vor allem bei der Behandlung gegen Migräne. Hier verabreicht der Mediziner das Botox direkt in die Zornesfalte. Dass diese danach verschwunden ist und das Gesicht jünger aussieht, ist daher ein positiver Nebeneffekt. Wenn sodann die Migräne ebenfalls zurückgeht bzw. eine drastische Minderung vorhanden ist, kann der Patient diesen Vorteil auch genießen.
Natürlich gibt es immer wieder Kritiker, welche die Behandlung mit Botox ablehnen. Schlussendlich würde es keine nachhaltigen Studienergebnisse geben bzw. seien jene, welche vorhanden sind, nicht "gut genug", sodass Botox weiterhin nur für die Schönheitsmedizin verwendet werden sollte. Es gibt sehr wohl auch Ärzte, welche eine Behandlung mit Botox verweigern bzw. nicht der Ansicht sind, dass jene Therapie auch Fortschritte mit sich bringt. Aus diesem Grund ist es von Vorteil, wenn der Patient mehrere Meinungen einholt bzw. auch selbst Recherchen anstellt, ob Botox tatsächlich für eine positive Entwicklung gegen Migräne sorgt. Im Internet findet man immer wieder Erfahrungsberichte über Personen, welche bereits Botox-Behandlungen gegen Migräne erhalten haben.
Botox ist ein kleines Wundermittel in der Schönheitsmedizin und sorgt nun auch im Kampf gegen die Migräne für Schlagzeilen. Auch wenn Kritiker der Ansicht sind, dass Botulinumtoxin nicht im Kampf gegen die Kopfschmerzen hilft, beweisen Studien jedoch sehr wohl, dass die Attacken immer geringer werden. Natürlich sorgt Botox nicht für die 100%-ige Heilung der Migräne, kann jedoch das Leben wieder lebenswerter gestalten und reduziert die Kopfschmerztage um etwa 50 Prozent. Natürlich ist auch ausschlaggebend, wie stark sich Migräne bei dem Patienten äußert bzw. wie starke Kopfschmerzen dieser tatsächlich hat. Jedoch können schon - bei sehr häufig auftretenden Kopfschmerzen (alle zwei Tage) - kleine Veränderungen eine sehr positive Veränderungen mit sich bringen. Fakt ist: viele Einrichtungen bieten die Behandlung mit Botox an, andere hingegen vertreten die Ansicht, dass die Verwendung nicht hilft. Um sicher zu sein, ob die Behandlung mit Botox hilft, sollte sie daher im Vorfeld mit einem erfahrenen Mediziner besprochen werden bzw. auch der Versuch gewagt werden, sich einer dementsprechenden Therapie zu unterziehen und gleichzeitig nicht nur seine Migräne loszuwerden, sondern vielleicht auch ein paar unschön aussehende Falten.