Bundeskanzlern Angela Merkel dürfte die prominenteste deutsche Person sein, die mit unübersehbaren Marionettenfalten gesegnet ist. Es geht dabei um zwei steile und tiefe Falten, die sich vom Mundwinkel bis nach unten zum Kinn ziehen. Beim Lächeln und Lachen mildern sich Marionettenfalten erheblich ab. Meistens jedoch verleihen sie dem Betroffenen einen missmutigen oder traurigen Gesichtsausdruck. Der Begriff "Marionettenfalte" entstand, weil viele Marionetten einen beweglichen Unterkiefer haben, der durch Zug an den entsprechenden Schnüren auf und zu klappen kann. Die Lücke zwischen dem herunterklappbaren Unterkiefer und dem Restgesicht wirkt ähnlich wie eine Marionettenfalte. Den Beinamen "Hutschnurfalten" versteht man heute kaum noch, da man keine Damenhüte mit Gummizug mehr trägt. Die Hutschnurfalte ist eine Marionettenfalte, deren unterer Rand sich als tiefe Hautfurche um das Kinn herum eingegraben hat. Marionettenfalten werden auch als Mentolabialfalten bezeichnet.
Die tiefen Falten von den Mundwinkeln herab wirken so, als sei man dauerhaft missmutig. Das liegt daran, dass sich bei Marionettenfalten meist die Mundwinkel mit herabziehen. Das hat vor allem muskuläre Ursachen. Nicht jeder Betroffene hat gleich tiefe und auffallende Mentolabial-Falten. Dennoch muss festgestellt werden, dass Marionettenfalten sich im Alter zunehmend vertiefen. Bei Frauen wirken die Wangen dann oft "fluffig" und schlaff. Je älter man wird, desto tiefer können die Wangenpartien zu hängen kommen. Kommen noch Tränensäcke und schlaffe Haut hinzu, kann das Aussehen an einen traurigen Hund mit hängenden Lefzen erinnern. Es gibt aber auch andere Fälle, bei denen die Mentolabial-Falten als Verlängerung einer Nasenfalte erscheinen. In diesem Fall verlaufen sie nicht direkt vom Mundwinkel aus hinunter, sondern beginnen neben den Nasenflügeln und verlaufen etwas vom Mundwinkel versetzt bis zum Kinn. Wer im Alter zu Hängebacken neigt, wirkt auf andere dann wie eine traurige Bulldogge. Verständlicherweise finden nicht wenige Frauen das unschön. Sie bemühen sich, mit Gesichtsmasken, Gesichtsgymnastik und häufigem Lächeln dem griesgrämigen Gesichtsausdruck entgegenzuwirken. Tiefe Marionettenfalten und schlaffe Wangenpartien lassen einen oft älter und strenger wirken, als man ist. Es ist normal, dass im Aller die Spannkraft der Gesichtshaut zunehmend nachlässt. Die Gesichtshaut neigt dazu, dünner und trockener zu werden. Sie verliert zunehmend auch an Unterpolsterung durch Fettschichten und wird schlaffer und faltiger. Im Alter bedarf die Haut eines erhöhten Pflegeaufwandes. Doch egal, was man anstellt: Die steilen Marionettenfalten bleiben einem erhalten. Insbesondere bei Erschöpfung oder wenn man abends müde wird, sind sie besonders prominent. Wer nicht so lange und ausgeprägte Marionettenfalten aufweist wie Angela Merkel, kann damit oft gut leben. Doch einige Betroffene leiden zunehmend unter ihren ausgeprägten Mentolabial-Falten. Sie denken irgendwann über eine kosmetische Korrektur nach. Insbesondere in den USA oder unter Prominenten gelten tiefe Mentolabial-Falten als kosmetisches Problem, dem man frühzeitig beikommen muss.
Die Haut altert bekanntlich ab dem dreißigsten Lebensjahr schneller. Sie benötigt jetzt generell mehr Feuchtigkeit und Pflege. Die Kosmetikindustrie lebt davon, für die alternde Haut und insbesondere gegen die Faltenbildung im Alter Präparate zu entwickeln. Die Neigung zu tiefen Marionettenfalten und altersbedingten Hautproblemen kann bereits ererbt werden. Doch auch die Lebenshaltung spiegelt sich häufig im Gesicht. Bei fröhlichen Menschen mit kurzen Marionettenfalten ist die Wirkung nicht so ausgeprägt wie bei Angela Merkel, wenn sie bei einer Rede ein ernstes Gesicht machen muss. Viele Frauen nutzen kosmetische Hyaluron-Filler, um ihre tiefen Marionettenfalten optisch abzumildern. Hyaluron ist eine Substanz, die von Natur aus ein hohes Bindungsvermögen für Feuchtigkeit besitzt. Kosmetische Präparate für alternde Haut enthalten daher häufig Hyaluron. Es soll die Falten optisch abmildern können, in dem es sie mit Feuchtigkeit auffüllt. Doch bei der tiefen Marionettenfalten nützt das oft nicht viel. Möglich ist heutzutage aber eine gezielte Unterspritzung mit dafür geeigneten Hyaluron-Präparaten. Ohne eine lokale Betäubung wird die Hyaluron-Unterspritzung nicht vorgenommen. Man nennt die Unterspritzung der Marionettenfalten in der Fachsprache auch "Mona-Lisa"-Technik. Statt eines missmutigen, pessimistischen Gesichtsausdruckes soll man nach der gezielten Hyaluron-Unterspritzung ein leichtes Lächeln im Gesicht haben. Der erzielte Effekt mildert die Tiefe der Marionettenfalten zwar tatsächlich optisch ab, ist aber leider nicht von Dauer. Der Stoff wird nach und nach resorbiert. Nach spätestens drei Monaten ist eine neuen Hyaluron-Behandlung erforderlich. Man kann die Wirkung der Hyaluronsäure-Unterspritzung verlängern, in dem man täglich Gesichtsgymnastik macht, sich gesund ernährt, auf viel Schaf achtet und kosmetische Hyaluron-Filler benutzt.
Sehr viel bekannter - aber auch umstrittener - als die Hyaluron-Unterspritzung ist heutzutage die Botox-Behandlung. Mancher lässt sie schon in relativ jungen Jahren vornehmen. Andere entschließen sich aufgrund der umstrittenen Behandlungsfolgen erst später im Leben dazu. Beim Botox handelt es sich um einen Eiweißstoff, der zugleich ein Neurotoxin bzw. Nervengift ist. Er wird auch als "Botulinum-Toxin" bezeichnet. Von Natur aus entsteht dieser hochtoxische Eiweißstoff durch bakteriell ausgelöste Zerfallsprozesse in stark eiweißhaltigen tierischen Nahrungsmitteln. Er sorgt für deren Verderb und ist verantwortlich für Fisch- und Fleischvergiftungen. Ziel einer Botox-Unterspritzung ist es, die Gesichtsmuskulatur daran zu hindern, die größte Faltentiefe zu erreichen. Indem man Botox gezielt nur in der Faltenregion einspritzt, lähmt man die Muskelpartien entlang der Marionettenfalte. Optisch sorgt das für das Verschwinden der Mentolabial-Falten. Weil diese Behandlung so einfach ist und schnell geht, nutzen viele Frauen bereits in jüngerem Alter diese effektive Technik. Ihr Nachteil ist aber, dass die Gesichtsmuskeln zu Beginn unnatürlich starr wirken. Soweit nur die Marionettenfalten unterspritzt werden und keine weiteren Gesichtspartien, muss man nicht mit sichtbaren Bewegungseinschränkungen rechnen. Dieser ästhetisch-medizinische Eingriff dauert etwa 15 Minuten. Die Wirkung des eingespritzten Botulinum-Toxins setzt erst nach ein paar Tagen voll ein. Erst nach 14 Tagen kann man den Effekt in seiner ganzen Ausprägung sehen. Dafür hält dieser aber auch drei bis sechs Monate an. Dann wiederholt man die Botox-Unterspritzung. Schönheitschirurgen weisen darauf hin, dass man mit regelmäßigen Botox-Behandlungen die immer tiefer werdenden Marionettenfalten in ihrer Entwicklung stoppen kann.
Die eine Seite der Behandlung von Marionettenfalten sind kosmetische "Filler", die die Mundfalten weniger tief erscheinen lassen. Die zweite Möglichkeit sind gezielte Unterspritzungen der Marionettenfalten mit Hyaluron oder Botox. Man spricht diesbezüglich auch von "Augmentationstechniken". Beide Verfahren können problemlos ergänzend eingesetzt werden. Die körpereigene Produktion von Kollagen und anderen wichtigen Hautstoffen wird dadurch angeregt. Allerdings muss man die Unterspritzung der Marionettenfalten alle drei Monate wiederholen. Wenn auch diese Verfahren nicht mehr wirkungsvoll genug sind, möchtes mancher zu stärkeren Waffen greifen. Gesichtslifting strafft dann die erschlaffenden Hautpartien der Wange und nimmt dabei auch die Faltenbildung am Mundwinkel weitgehend zurück. Die operative Anhebung der Mundwinkel verändert bereits den Gesichtsausdruck. Das operative Mundwinkellifting soll die Mundwinkel heben. Zugleich wird oft eine operative Wangenstraffung nötig, um auch die unschönen Hängebacken zu eliminieren. Man kann die natürlichen Alterungsprozesse zwar nicht operativ aufhalten. Ihre Auswirkungen kann man heutzutage aber weitgehend unsichtbar machen. Das nutzen bei starker Faltenbildung längst auch die Männer. Tiefe Mentolabial-Falten können durchaus die Karrierechancen von Betroffenen minimieren. Für diese Operation benötigt man eine gute Vorbereitung. Der Arzt entfernt überschüssige Haut und darunter liegendes Fettgewebe und strafft die Mundwinkel. Dabei sind auch bestimmte Muskeln involviert, die die Marionettenfalten mit verursachen. Postoperative Schwellungen, Blutergüsse und Probleme beim Öffnen des Mundes sind normal. Es dauert meistens mehrere Monate, bis man sehen kann, was die Operation gegen die Marionettenfalten bewirkt hat. Für Menschen, die als Prominente ständig im Rampenlicht stehen, sind solche Operationen Standard. Ein Arbeitnehmer mit tiefen Mentolabial-Falten kann sich aber kaum mehrere Monate Verdienstausfall leisten, bis er wieder ansprechend aussieht.
Mancher Betroffene hat keine Probleme damit, mehr oder weniger tiefe Merkel-Falten neben dem Mundwinkel zu haben. Wie man an unserer Bundeskanzlerin sieht, wirken solche Mundfalten nur in bestimmten Momenten unattraktiv. Sobald die Bundeskanzlerin lacht oder lächelt, mildern sich die scharfen Mentolabial-Falten von selbst ab. Doch nicht jeder kann damit leben, dass er in Stresszeiten oder im Alter missmutig, pessimistisch oder streng wirkt. Noch unschöner finden viele Menschen die immer tiefer hängenden Wangen. Je ausgeprägter die Marionettenfalten und damit einhergehenden Hängebacken sind, desto mehr Komplexe bekommen vor allem die Frauen. Um nicht an Attraktivität für das andere Geschlecht zu verlieren, entschließen sich viele, etwas gegen die zunehmenden Merkel-Falten zu unternehmen. Die Unterspritzungen mit Hyaluron oder Botox beheben zwar nicht die Ursache der Marionettenfalten. Sie heben nur die Wirkungen des Alterungsprozesses in Teilen auf. Dabei gilt aber, dass die erste Behandlung meist überzeugendere Ergebnisse erbringt als alle weiteren. Daher wird oft zusätzlich zur Unterspritzung durch einen Füllstoff eine kleine Menge Botox eingesetzt, die die Bewegungen des "Musculus depressor anguli oris" - des Muskels, der die Mundwinkel herabzieht - einschränkt. Problematisch an Unterspritzungen und operativen Eingriffen ist der Umstand, dass die Mundregion gut durchblutet und von zahlreichen kleinen Gefäßen durchzogen ist. Es verlangt also einen erfahrenen Behandler, damit man nach einer Falten-Unterspritzung mit Botox oder Hyaluron gleich am nächsten Tag wieder zur Arbeit gehen kann. Man unterscheidet als nicht operative Behandlungs-Verfahren gegen Marionettenfalten die scharfe von der stumpfen Falten-Unterspritzung. Die Kosten für die Hyaluron-Unterspritzung sind etwas höher als die Botox-Behandlung. Wie beim Botox auch, kann man die Wirkung der Hyaluron-Unterspritzung nicht sofort sehen. Es kann bis zu 14 Tage dauern, bis die volle Wirkung sich entfaltet hat. Die Krankenkasse zahlt solche rein kosmetischen Eingriffe in der Regel nicht. Zusätzlich zu kosmetischen Behandlungen ohne Blutvergießen können Kosten für eine sogenannte Injektionslipolyse anfallen. Damit werden gegebenenfalls störende Fettdepots in der Mund- und Wangenregion geschmälert.
Festzustellen ist, dass viele Frauen mit dem Ergebnis solcher Eingriffe nicht zufrieden sind. Die Erwartungen an die erzielbaren Effekte sind vermutlich zu hoch. Nicht immer aber können sie erfüllt werden. Im schlimmsten Falle muss man viel Lehrgeld bezahlen für die Erfahrung, dass man entweder einen chirurgischen Eingriff wagen oder mit seinem ererbten Gesicht leben muss. Die Erfahrung lehrt, dass auch wiederholte chirurgische Eingriffe und Hautstraffungen bei ausgeprägten Marionettenfalten nicht auf Dauer effektiv sind. Spätestens nach dem zweiten Face-Lifting sieht man, dass das Gesicht unnatürlich starr wirkt. Von den hohen Kosten für solche Behandlungen einmal abgesehen, muss man sich auch andere Fragen stellen. Zum Beispiel jene, ob ein natürliches Gesicht mit tiefen Merkel-Falten nicht attraktiver wirkt, als ein unnatürliches, das unnatürlich starr wirkt und mehrfach gestrafft wurde? Jeder darf sich darüber selbst eine Meinung bilden. Den Leidensdruck, den scharfe Marionettenfalten bei einzelnen Personen auslösen können, kann niemand erahnen. Auf der anderen Seite muss man mit den natürlichen Gegebenheiten des Alterungsprozesses ohnehin leben lernen. Dem steht aber eine Lebenswelt entgegen, die zunehmend auf junges, altersloses Aussehen abzielt. In den USA hat dies bereits zu zahlreichen kosmetischen Operationen geführt. Unter Hollywood-Schauspielern hat sich mittlerweile eine Gegenbewegung von Menschen etabliert, die jeden operativen Eingriff ablehnen. Wer allerdings wegen immer schärferer Marionettenfalten keine Drehbücher mehr zugeschickt bekommt, hat ein Problem. Der alternde Hollywood-Star Goldie Hawn behilft sich mit einem breiten Lächeln, sobald eine Kamera auf sie gerichtet ist. Ihre Marionettenfalten sind nicht so tief wie die Nasolabial-Falten, werden dadurch aber trotzdem gestrafft. Das Lächeln von Goldie Hawn ist mittlerweile allerdings zu einer Grimasse verkommen, weil es immer breiter ausfallen muss. Wie man sieht, sind auch natürliche Gegenmaßnahmen gegen Merkel-Falten nicht immer ein durchschlagender Erfolg. Vielmehr stellt so mancher fest, dass Schönheit ein sehr relativer Begriff ist. Wer liebt, sieht aber nicht zuerst die tiefen Marionettenfalten im Gesicht einer geliebten Person, sondern deren Augen oder den Mund. Liebe übersieht so manchen Makel. Viel zu lächeln, ist auch für Angela Merkel das beste Konzept gegen die tiefen Mundfalten. Unsere Kanzlerin hat wegen ihres Aussehens einigen Spott von Karikaturisten ertragen müssen. Gekümmert hat es sie bisher anscheinend nicht.