Botox und Rauchen


Rauchen ist und bleibt die Ursache für viele Erkrankungen, welche oftmals auch tödlich enden können. Ob es diverse Atem- oder Lungenerkrankungen sowie negative Begleiterscheinungen (schlechte Haut) sind - es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass das Rauchen sehr wohl schädlich für den menschlichen Körper ist. Dennoch stellt das für viele Personen noch immer keinen Grund dar, dass sie sich endlich von den Zigaretten und ihrer Sucht nach Nikotin trennen. Die Sucht ist in vielen Fällen eindeutig zu stark, der Wille im Endeffekt zu schwach; oftmals fehlt es auch an der Idee, wie man mit dem Rauchen aufhört. Benötigt man zur Entwöhnungen Hilfen wie Raucherpflaster oder Nikotinkaugummis oder schafft man es tatsächlich - von einem Tag auf den anderen - das Rauchen komplett aufzugeben? Wie vor jeder Operation und jedem Eingriff wird der behandelnde Arzt die Frage stellen, ob sein Patient raucht. Auch bei einer Faltenbehandlung wird diese Frage gestellt werden. Doch steigt das Risiko der Nebenwirkungen und Komplikationen bei einer Botox-Behandlung tatsächlich, wenn der Patient Raucher ist? Ist es möglich, dass Raucher - auf Grund ihrer Vorliebe für Zigaretten - sich einem höheren Risiko aussetzen, dass etwas "schiefgehen" könnte? Ist es möglich, dass weitere Nebenwirkungen und Komplikationen auftreten, die bei Nichtrauchern gar nicht erst auftreten können?

Botox und Rauchen

Rauchen und die Haut - ein Szenario, das sich nicht verträgt

Wer in jungen Jahren mit dem Rauchen anfängt, wird sich keine Gedanken über die Auswirkungen des Nikotins machen. Schlussendlich ist es "cool", wenn man mit seinen Freunden in jungen Jahren die eine oder andere Zigarette raucht. Dass irgendwann die Zigaretten jedoch ein fixer Bestandteil im Leben werden, bedenken leider fast keine Menschen, die "ab und zu" einmal eine Zigarette "nur zum Spaß" oder "zum Genießen" rauchen. Denn die Sucht kommt langsam; die Zigarette zum Kaffee, die Zigarette nach dem Essen oder der klassische Spruch, dass man noch eine Zigarette raucht und dann das Lokal verlässt. Irgendwann bemerkt man, dass es ohne die Zigaretten "nicht mehr geht". Man greift automatisch zur Packung, raucht automatisch nach dem Essen, während dem Kaffee, nach dem Frühstück oder nach der erledigten Arbeit und kauft sich - ohne auch nur darüber nachzudenken - eine weitere Schachtel, nur weil in der offenen Packung gerade einmal vier Zigaretten übrig sind. Man will nicht daran denken, keine Zigaretten zu haben und sorgt vor. Wer glaubt, dass ein jahrelanger Zigarettenkonsum keine Folgen hat, der irrt. Es müssen nicht immer schwere Krankheiten sein, welche vom Rauchen herbeigeführt werden. Es reichen schon die ersten sichtbaren Spuren, damit der Betroffene weiß, dass er mit dem Rauchen ein relativ schlechtes Geschäft abgeschlossen hat. Wer jahrelang raucht, wird mit der Zeit bemerken, dass seine Haut deutlich schlechter wird. Vor allem treten vermehrt Falten auf. Natürlich machen Falten - in jungen Jahren - sympathisch. Ein paar Krähenfüße beim Lachen, ein paar Grübchen am Kinn, welche "lieb" wirken. Doch spätestens dann, wenn die Falten permanent im Gesicht verbleiben, möchte man diese wieder loswerden. Schlussendlich treten zwar bei allen Menschen mit der Zeit Falten auf, Raucher haben jedoch den Vorteil, dass sie früher in den Genuss der faltigen Haut kommen.

"Wie viele Zigaretten rauchen Sie?"

Natürlich stellt der behandelnde Arzt die Frage, ob sein Patient Raucher ist. Nicht nur bei operativen Eingriffen ist dies von Bedeutung; auch bei ambulanten Eingriffen wird diese Frage vom behandelnden Arzt gestellt. Die Gründe sind vielseitig. Oftmals handelt es sich um Routinefragen, die einen Aufschluss über die Gesundheit des Patienten geben. Dazu gehört nicht nur die Überprüfung der Körpergröße und des Gewichts, sondern auch die Frage, wie viel Alkohol konsumiert wird bzw. wie viele Zigaretten geraucht werden. Natürlich geben fast alle Raucher weniger Zigaretten an, als sie wirklich inhalieren. Das hat verschiedene Gründe. Oftmals, weil es ihnen unangenehm ist, wenn sie tatsächlich schon 40 Stück Zigaretten am Tag rauchen und dies nun zugeben müssen, andererseits, weil es ihnen vielleicht selbst nicht bewusst ist, wie viele Zigaretten sie tatsächlich pro Tag rauchen. Bei einer Botox-Behandlung erfolgt der Eingriff ambulant in Verbindung mit einer lokalen Betäubung in Form einer betäubenden Salbe. Eine gründliche Voruntersuchung, wie vor einer Operation, ist daher nicht erforderlich, da der Patient nicht in Narkose versetzt wird. Dennoch muss der Patient einen Fragebogen ausfüllen und auch die Frage beantworten, wie viele Zigaretten er raucht. Doch gibt es tatsächlich Nebenwirkungen, wenn der Patient Raucher ist und sich einer Botox-Behandlung unterzieht? Grundsätzlich erhöht sich das Risiko nicht, dennoch sollten ein paar Faktoren berücksichtigt werden, die sehr wohl mit dem Rauchen zu tun haben.


Mögliche Komplikationen und Nebenwirkungen

Der behandelnde Arzt hat natürlich die Pflicht, dass er seinen Patienten darüber aufklärt, welche Nebenwirkungen und Risiken bei einer Botox-Behandlung möglich sind. Auch wenn es sich um theoretische Komplikationen, Risiken und Nebenwirkungen handelt, da der Eingriff mit Botox relativ ungefährlich und sanft ist, muss der Patient darüber in Kenntnis gesetzt werden. Bei Rauchern gibt es keine anderen Komplikationen oder Nebenwirkungen bzw. keine gravierenden Unterschiede zu Nichtrauchern. Bei Botox-Behandlungen kommt es vor, dass die Haut danach gerötet bzw. geschwollen ist, dass - bei einer zu hohen Dosis - Verformungen möglich sind bzw. dass, wenn eine Allergie gegen tierische Eiweiße gegeben ist, eine allergische Reaktion ausgelöst werden kann. Hier gibt es keine Unterschiede zwischen dem Raucher und Nichtraucher. Dennoch ist bekannt, dass Raucher über eine schlechtere Wundheilung verfügen. Es ist somit möglich, dass etwaige Rötungen oder Schwellungen nicht binnen weniger Stunden verschwunden sind, sondern vielleicht einen Tag andauern können. Des Weiteren muss sich der Patient bewusst sein, dass seine Falten auch durch die Zigaretten herbeigeführt wurden und - wenn er nach der Botox-Behandlung weiterraucht - auch die Faltenbildung danach wieder begünstigt wird. Die Haut hat sich - auf Grund des Zigarettenkonsums - verschlechtert, sodass es mitunter notwendig ist, eine höhere Dosis von Botox zu spritzen. Dies ist jedoch individuell entscheidend und trifft natürlich nicht auf alle Raucher zu. Des Weiteren muss sich der Patient auch die Frage stellen, ob er nach einer Botox-Behandlung weiterhin seiner Zigarettensucht nachkommen möchte. Denn auch wenn die Behandlung dafür sorgt, dass die Falten der Vergangenheit angehören und das Gesicht wieder straff ist und jung wirkt, arbeiten die Zigaretten - auch nach der Behandlung - weiterhin gegen die Haut und begünstigen durchaus die Faltenbildung.

Botox und Rauchen Detail

Nikotin mindert den Erfolg

Die Botox-Behandlung dauert rund 20 Minuten und hält etwa drei bis sechs Monate an. Dieser Zeitraum ist dahingehend entscheidend, wie tief und ausgeprägt die Falten sind bzw. ob weitere begünstigende Maßnahmen gesetzt werden, damit weiterhin die Faltenbildung angeregt wird. Begünstige Faktoren sind etwa lange Sonnenbäder oder auch der Konsum von Zigaretten. Wer nach den Behandlungen weiterhin raucht, wird relativ schnell bemerken, dass die Falten wieder - in ihrer gewohnten Stärke - zurückkehren. Somit ist vorwiegend der Erfolg nur auf kurze Sicht gewährleistet; Rauchen fördert sehr wohl die Faltenbildung auch nach einer Behandlung mit Botox. Somit sollte sich der Patient im Vorfeld überlegen, ob er zwischen 200 Euro und 400 Euro für eine derartige Behandlung ausgibt, wenn danach keine Änderung der Lebensgewohnheiten stattfindet. Schlussendlich kann man hier von rausgeworfenem Geld sprechen; solange sich der Patient nicht bewusst wird, dass seine Lebensweise Falten begünstigt, ist auch eine dementsprechende Therapie nur für sehr kurze Zeit erfolgversprechend.

Das Rauchen hat keine Auswirkungen auf die Behandlung

Im Endeffekt hat Rauchen keine direkten Einflüsse auf die Behandlung mit Botox. Da es sich um eine lokale Anästhesie bei einer ambulanten Behandlung handelt, gibt es kein erhöhtes Risiko. Auch dann nicht, wenn der Patient eine Botox-Behandlung gegen starkes Schwitzen erhält. Somit wirkt sich das Rauchen nicht direkt auf die Behandlung aus. Berücksichtigt muss jedoch die Tatsache werden, dass das Rauchen durchaus die Faltenbildung begünstigt und somit die Erfolgschancen der Botox-Behandlung gemindert werden. Während eine Botox-Behandlung bis zu sechs Monate anhalten kann, ist dies bei Rauchern unrealistisch; hier treten bereits nach drei Monaten wieder die ersten Falten auf. Natürlich kann auch die schlechtere Wundheilung dafür sorgen, dass die Schwellungen und Rötungen, welche auf Grund der Behandlung entstehen, länger brauchen, damit sie endgültig verheilen bzw. zurückgehen und somit nicht mehr sichtbar sind. Ob und wie sehr es sinnvoll ist, dass - bei einem starken Raucher - eine dementsprechende Faltenbehandlung durchgeführt wird, entscheidet der Patient selbst bzw. kann der Mediziner sehr wohl auch darüber seine Meinung kundtun. Jedoch sollte der Patient bedenken, dass der Mediziner sehr wohl gewinnorientiert arbeitet; ob es ihm tatsächlich stört, wenn der Patient alle drei Monate die Behandlung wiederholen lässt?


Das Fazit

Wer sich für eine Botox-Behandlung entscheidet, sollte sich keine Gedanken darüber machen, ob sein Zigarettenkonsum das Risiko von Komplikationen erhöht. Das ist definitiv nicht der Fall. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob der behandelnde Arzt Botox in das Gesicht zur Faltenbehandlung spritzt oder die Schweißdrüsen "lähmt", damit die Schweißbildung vermindert bzw. gestoppt wird. Jedoch gilt es als erwiesen, dass Zigaretten die Haut schneller altern lassen und die Faltenbildung begünstigt wird. Somit ist es ratsam, dass sich Raucher im Vorfeld überlegen, ob sie ihrer Last nicht abschwören sollten, wenn sie einen relativ teuren Eingriff über sich ergehen lassen. Somit würde der Patient nicht nur auf seine Gesundheit achten, sondern auch der Faltenbildung ein Schnippchen schlagen und dafür sorgen, dass die Botox-Behandlung deutlich länger anhält und nicht alle drei bis vier Monate wiederholt werden muss.