Es ist ein Trend, der immer weiter voranschreitet: die sogenannten Filler. Dabei handelt es sich um Füllstoffe, die dafür sorgen, dass Menschen von Lachfalten über Sorgenfalten bis hin zu Narben oder tiefen Furchen von jeglichem „Gesichtsübel“ befreit werden. Stellt sich nur die Frage, ob die Injektionen, mit denen die Falten sozusagen unterspritzt werden, langfristige Erleichterung garantieren oder ob die Wirkung mit der Zeit nachlässt. Tatsächlich ist beides möglich – je nachdem welches der weit mehr als 100 Präparate man auswählt. So unterschiedlich wie die Wirkungszeiten sind auch die Risiken und Nebenwirkungen der verschiedenen Filler. Bevor wir uns in den folgenden Abschnitten detailliert mit diesen wichtigen Punkten befassen, wollen wir zunächst auf einige grundlegende Dinge in Bezug auf Filler eingehen. Hierzu zählt auch, eine Definition vorzunehmen. Gemeinhin gilt der Begriff „Botox“ in Bezug auf Faltenregulierung als sehr verbreitet. Doch nicht jeder Patient lässt sich Botox bzw. Botulinumtoxin spritzen. Hierbei handelt es sich nämlich lediglich um einen Sammelbegriff für verschiedene neurotoxische Proteine, die zwar deutliche Parallelen aufweisen, aber bei weitem nicht das einzige Präparat darstellen, das Falten verschwinden lässt. Heißt im Klartext: Nicht jeder Mensch mit auffallend glatter Haut, hat sich einer Botox-Therapie unterzogen. Es muss also unterschieden werden – zwischen biologisch abbaubaren und künstlichen Präparaten. Darüber hinaus erfreut sich auch die Behandlung mit Eigenfett großer Beliebtheit, die – wie alle anderen Methoden auch – Vorteile und Nachteile mit sich bringt. Im Folgenden stellen wir Ihnen die gängigsten Filler vor, geben eine Wirkungsdauer an, nennen Risiken und Nebenwirkungen und erläutern, für welche Gesichtspartien sich die Methoden eignen.
So ziemlich jeder bringt Silikon, wenn es um die Schönheitschirurgie geht, in erster Linie mit Brustimplantaten in Verbindung. Aus heutiger Sicht ist es kaum mehr vorstellbar, dass dieses Präparat – im flüssigen Zustand natürlich – früher auch für die Faltenbekämpfung eingesetzt wurde. Heute sind derlei Permanentfiller verboten, weil sie in der Regel erhebliche und nur schwer zu korrigierende Folgen haben können. Ähnlich verhält es sich auch mit Paraffinöl, das in den Anfangsjahren der Faltenunterspritzung gerne verwendet wurde. So schön der Gedanke auch sein mag, dass mit einer einzigen Behandlung alles getan ist und somit für den Rest des Lebens Ruhe herrscht: Lassen Sie in jedem Fall die Finger davon! Heutzutage ist die medizinische Forschung so weit vorangeschritten, dass man auf deutlich verträglichere Präparate zurückgreifen kann. Als früher zumeist noch mit flüssigem Silikon gearbeitet wurde, hatte dies häufig heftige Infektionen, Allergien und im schlimmsten Fall sogar Geschwulste oder Gewebswucherungen zur Folge. Ebenso problematisch sind andere Permanentfiller wie Implantate, die auf Kollagen- oder Hyaluronbasis unter die Menschen gebracht wurden. Die Schwierigkeit besteht in den kleinen Kunststoffpartikeln, die besagte Implantate enthalten. Da der Körper diese nicht wirklich abbauen kann, müssen sie entweder mit kortisonhaltigen Medikamenten oder per Operation nachträglich zerstört beziehungsweise entfernt werden. Der anfänglich erfolgsversprechende Effekt, sorgt also noch Jahre später für große Ernüchterung.
Wer gerade sowohl darüber nachdenkt, sich Fett absaugen zu lassen und darüber hinaus mit dem Gedanken spielt, sich von einigen Falten zu verabschieden, kann bei der Eigenfettbehandlung sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Logischerweise ist für eine Unterspritzung mit Eigenfett die Grundvoraussetzung, dass man dieses zunächst aus einer anderen Körperpartie gewinnt. Der Nachteil ist natürlich, dass sich der Patient in diesem Fall zwei Operationen unterziehen muss, was wiederum die Gefahr von Komplikationen erhöht. Allerdings sind Fettabsaugungen für Schönheitschirurgen inzwischen längst an der Tagesordnung, sodass man sich ruhig an den Arzt seines Vertrauens wenden kann. Denn den – zugegebenermaßen geringen – potenziellen Komplikationen stehen beachtliche Ergebnisse gegenüber, wenn es dann im zweiten Schritt zur Eigenfettbehandlung kommt. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wie der Begriff „Eigenfett“ bereits sagt, kann bei dieser Methode auf eine Injektion von Fremdkörpern verzichtet werden. Die Fettzellen, die bei der Absaugung gewonnen werden konnten, schließen Unverträglichkeiten im Prinzip aus. Schenkt man den Experten Glauben, wirkt die Haut nach einer solchen Behandlung deutlich frischer, ein „gesünderer“ Look ist also durchaus kein Ding der Unmöglichkeit. Zu beachten ist aber, dass auch die Eigenfettbehandlung nicht immer ohne Nebenwirkungen über die Bühne geht. Auch wenn Eigenfett verträglicher ist, so kann es ebenfalls nicht in gewünschter Art und Weise angenommen werden. Nichtsdestotrotz gilt diese Filler-Variante vergleichsweise als risikoarm.
Eine Fettabsaugung ist bekanntermaßen nicht jedermanns Sache. Doch auch diejenigen müssen weder ihren Wunsch von weniger Gesichtsfalten aufgeben noch zu gefährlichen Permanentfillern greifen. Aus Sicht der Experten ist es in erster Linie wichtig, dass sich der Patient für biologisch abbaubare Materialien entscheidet. Dazu gehören Kollagen und Hyaluronsäure, die beide aus unterschiedlichen Gründen ziemlich hoch im Kurs stehen. Der Nachteil ist allerdings, dass keine dauerhafte Lösung eintritt. Der häufigere Gang zum „Onkel Doktor“ ist daher unvermeidlich, will man sein Leben lang „schön“ sein. Widmen wir uns zunächst dem Füllstoff Kollagen, der vor einigen Jahren noch als Spitzenreiter unter den Fillern galt. Ein Problem, das man aber nie aus der Welt schaffen konnte, waren die allergischen Reaktionen, die mit der Injektion von Kollagen einhergingen. Doch woher kommen diese Unverträglichkeiten vor dem Hintergrund, dass Kollagen doch ein Protein ist, dass wir ohnehin alle im Körper haben? Die Antwort ist so simpel wie unausweichlich: Die Eiweißmoleküle stammen von Schweine- und Rinderhäuten. Und das verträgt leider nicht jeder. Entscheidet man sich dennoch für eine Behandlung mit Kollagen kann nur ein entsprechender Allergietest im Vorfeld das Risiko minimieren. Viele schwören nach wie vor auf diesen Filler, weil die Falten zum einen sofort verschwinden und zum anderen das Gewebe, das die entsprechenden aufzufüllenden Stellen umgibt, deutlich stärkt. Nimmt man Kollagen in Anspruch, kann man davon ausgehen, dass man von drei Monaten bis zu einem Jahr den Arzt nicht mehr zum Nachbessern aufsuchen muss.
Ähnlich ist die Wirkungsdauer auch bei der Hyaluronsäure, die heutzutage am häufigsten gespritzt wird. Wobei man hierbei zwischen einer unvernetzten Säure (drei Monate) und einer vernetzten Säure (vier bis zwölf Monate) unterscheiden muss. Fall Sie noch nichts von Hyaluronsäure gehört haben, sei Ihnen gesagt, dass es sich um ein Zuckermolekül handelt. Im Vergleich zu Permanentfillern aus der „Steinzeit“ wie Silikon ist dieses Präparat dem Körper wohlbekannt, denn es ist tatsächlich ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Haut. Das alleine spricht schon dafür, dass sich Unverträglichkeiten bei dieser Form der Behandlung in Grenzen halten sollten. Und genauso ist es in Wirklichkeit auch, nur selten kommt es zu unangenehmen Nebenwirkungen. Wie bei Kallogen kann man den Effekt auch bei Hyaluronsäure unmittelbar nach der Injektion feststellen. Ein weiterer Grund, warum sich diese Substanz auf dem Markt durchsetzen konnte, ist ihre Flexibilität. Soll heißen, dass die Viskosität auf die Tiefe der jeweiligen Falten angepasst werden kann. Wollen Sie nur kleine Fältchen im Umfeld des Mundes oder der Augen entfernen lassen, wird eine dünnflüssige Variante gespritzt. Haben sich bereits auffälligere, tiefere Falten gebildet, kann mit einer zähflüssigeren Masse ebenfalls ein perfektes Ergebnis erzielt werden. Als schöner Nebeneffekt sollte erwähnt werden, dass die Hyaluronsäure eine erstaunliche Frische ins Gesicht zaubert. Dieses Zuckermolekül ist nämlich dafür bekannt, jede Menge Wasser in der Haut zu binden. Bleibt also nur noch zu klären, warum es mit diesen verträglicheren Materialien nicht möglich ist, für dauerhaftere Lösungen zu sorgen. Viele Patienten, die keine Falten mehr im Spiegelbild sehen wollen, schreckt es ab, sich drei- bis viermal im Jahr etwas unterspritzen zu lassen. Alles hat im Leben seine Vor- und Nachteile – das ist bei den Füllstoffen nicht anders. Sowohl Kollagen als auch Hyaluronsäure sind – wie bereits erwähnt – biologisch abbaubar. Das mag zwar gesünder sein, die Stoffe werden jedoch logischerweise mit der Zeit abgebaut, wie der Name schon verrät. So wird man nach ein paar Monaten feststellen, dass die Haut nicht mehr so glatt ist wie kurz nach der Injektion. Doch lassen Sie sich davon nicht beunruhigen, denn inzwischen gibt es Möglichkeiten, verschiedene Filler miteinander zu kombinieren. Fügt man der Hyaluronsäure-Injektion beispielsweise einen gewissen Anteil an Poly-L-Milchsäure zu (ist bekannt dafür, dass der Effekt erst etwas später eintritt), hat der Patient länger etwas davon.
Um zu verstehen, wie Milchsäure und Hyaluronsäure miteinander harmonieren, ist es wichtig, die Unterschiede der beiden Verbindungen zu verdeutlichen. Letztere Säure wirkt sofort, die Poly-L-Milchsäure hingegen entfaltet sich erst nach etwa einem Vierteljahr in vollem Umfang. Würde man sich also nur Milchsäure spritzen lassen, wäre die Enttäuschung nach dem Arztbesuch zunächst groß. Die Wartezeit bis zu einem sichtbaren und zufriedenstellenden Ergebnis ist einfach zu lange. Daher macht es Sinn, beide Prädikate zu spritzen. Die Hyaluronsäure würde zu einem sofortigen Effekt führen und ziemlich genau zu dem Zeitpunkt, an dem diese wieder abgebaut wird, schlägt die große Stunde der Milchsäure. Das ist doch mal ein genialer Synergie-Effekt, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Bis zu zwei Jahren kann man im Bestfall von dieser ineinander übergehenden Methode profitieren. Wichtig wäre an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass die Poly-L-Milchsäure keine unterfütternde Wirkung hat, sondern dafür sorgt, dass Kollagen gebildet wird und der Körper sich so selbst anregt. Diese Kombi aus Hyaluronsäure und Milchsäure kann neben den typischen kleinen Lach- oder Sorgenfalten auch eingefallene Mundwinkel oder solche Falten „aufhübschen“, die von den Nasenflügeln zum Mund verlaufen. Bei letzterer Problemzone kann darüber hinaus auch Calcium-Hydroxylapatit wahre Wunder bewirken. Der Vorteil im Vergleich zur Milchsäure ist, dass sofort eine Verbesserung zu erkennen ist. Allerdings ist der Erfolg hierbei nur maximal zwölf bis achtzehn Monate sichtbar. Ganz wichtig: CaHa kann im Bereich der Augenpartien nicht viel bewirken.
Richtig, dann wäre da ja zum Abschluss noch das Thema „Botox“ zu klären. Ja, man kann mit der Substanz Botulinumtoxin A tatsächlich eine Reihe von Problemzonen für drei Monate bis zu einem halben Jahr aus der Welt schaffen. Ob Falten am Hals, die typischen Zornesfalten, unschöne Vertiefungen an den Lippen, der Nase oder am Kinn: Botox glättet Ihre Haut und lässt sie aussehen wie ein Baby-Popo. Sogar um das Dekolleté samtweich erscheinen zu lassen oder um Krähenfüßen den Garaus zu machen, wird Botulinumtoxin A verwendet. Wer sich dieses Präparat injizieren lässt, kann sich spätestens nach zwei Wochen über ein erstaunliches Ergebnis freuen. Doch nun kommen wir zu dem eigentlichen Problem: Warum erkennen so viele Menschen auf der Straße oder im Fernsehen sofort, wenn jemand vermeintlich mit Botox geliftet worden ist? Das liegt daran, dass sich, vor allem bei häufigen Anwendungen, das Gesicht immer stärker verändert und „unnatürlicher“ wird. Der Grund hierfür liegt darin, dass Botulinumtoxin A die Nervenimpulse und die Muskelkontraktion hemmt. Im Gegensatz zu anderen Methoden ist es ziemlich auffällig, wobei man fairerweise sagen muss, dass die Anwendung von Botox bei schwierigeren Fällen (also zum Beispiel tieferen Furchen) größere Erfolgsaussichten mit sich bringt.
Filler ist nicht gleich Filler! Zu diesem Ergebnis kommt man, wenn man sich mit den über 100 Präparaten auseinandersetzt. Es hätte den Rahmen gesprengt, all diese genauer unter die Lupe zu nehmen. Tatsächlich aber ist es so, dass wir Ihnen hier die am häufigsten eingesetzten Filler vorgestellt haben. Wichtig ist, dass man sich für biologisch abbaubare Substanzen entscheidet – selbst wenn man dadurch häufiger eine Injektion über sich ergehen lassen muss. Wer einer Fettabsaugung positiv gegenübersteht, sollte sich auch mit seinem Arzt über eine Eigenfettbehandlung austauschen, da hier Unverträglichkeiten so gut wie überhaupt nicht vorkommen. Zum Abschluss sei gesagt, dass die Entwicklung heute so weit ist, dass für jeden Geschmack eine Lösung zu finden sein wird. Man muss sich nur immer genau überlegen, wie schnell und wie langfristig eine Wirkung einsetzen soll. Danach richtet sich auch, in welchem Umfang das Sprichwort „Wer schön sein will, muss leiden“ auf einen selbst zutreffen wird. Hält man sich an ein paar Grundregeln und spricht mit dem Arzt seines Vertrauens über Sorgen und Ängste, steht dem „fillern“ nichts mehr im Wege.