Hauttypen


Unsere Haut ist ein Spiegel unserer Gesundheit und Vitalität, eine reine und glatte Haut ist ein bevorzugtes Schönheitsmerkmal. Sie wird auch häufig als Spiegel der Seele bezeichnet. Anhand des Zustands der Haut schätzen wir gerne das Alter einer Person und beurteilen, ob es sich um einen gepflegten oder ungepflegten Menschen handelt. Viele Dinge bei der Erscheinung unserer Haut können wir beeinflussen, manche Dinge sind angeboren und nicht beeinflussbar. Doch die Haut eines jeden Menschen stellt immer ganz eigene Ansprüche an die Pflege und reagiert völlig unterschiedlich auf äußere Einflüsse. Deshalb ist es wichtig, den eigenen Hauttyp zu kennen. Nur so können eine Pflege und ein Schutz der Haut erfolgen, der auch passend ist und damit tatsächlich pflegt und schützt. Oft werden falsche Produkte angewandt, die im besten Fall nichts nützen, im schlimmsten Fall aber Hautprobleme erst hervorrufen oder bestehende Probleme verschlimmern. Eine regelmäßige Pflege der Haut, sollte für jeden Menschen selbstverständlich sein. Selbst unkomplizierte Hauttypen, sollten diese Pflege nicht vernachlässigt werden und täglich stattfinden. Als größtes Organ unseres Körpers ist unsere Haut täglich sehr vielen Einflüssen ausgesetzt. Viele Hautstellen sind zwar durch die Kleidung bedeckt und haben dadurch einen gewissen Schutz, aber auch sie dürfen nicht vernachlässigt werden. Unserer Gesichtshaut sollte besondere Aufmerksamkeit zu teil werden. Schließlich ist die Haut im Gesicht sämtlichen Einflüssen schutzlos ausgesetzt. Ob Kälte, Hitze oder Sonneneinstrahlung – das Gesicht ist immer betroffen. Eine ausreichende Hautpflege schützt unsere Haut vor all diesen Einflüssen und ist somit unausweichlich. Eine gute Hautpflege verlangsamt zudem die Alterserscheinungen. Eine Haut, die nicht sorgfältig gepflegt wurde, zeigt deutlich schneller Anzeichen von Alterung und somit erscheint die gesamte Person älter als sie vielleicht ist. Die Pflege der Haut muss allerdings auf den jeweiligen Hauttypen abgestimmt sein. Aus diesem Grund wurden nach verschiedenen Kriterien Hauttypen eingeteilt. Jeder Hauttyp stellt seine eigenen Anforderungen an die Pflege und Gesunderhaltung. Es existieren verschiedene Einteilungen der Hauttypen. Die eine ist von der grundsätzlichen Beschaffenheit der Haut abhängig, die andere wird von der Sonnenempfindlichkeit abgeleitet. Wobei Dermatologen, wenn sie von den Hauttypen sprechen, immer die Einteilung nach der Sonnenempfindlichkeit meinen. Die andere Einteilung wird nach dem Zustand der Haut vorgenommen.

Hauttypen Gesamt

Sechs verschiedene Hauttypen mit unterschiedlichem Eigenschutz

Bei der Sonnenempfindlichkeit werden die Hauttypen in sechs verschieden Klassen eingeteilt. Maßgebliches Kriterium ist hierbei die vorhandene Eigenschutzzeit der Haut. Als Eigenschutzzeit wird die Dauer bezeichnet, in welcher die Haut Sonnenstrahlungen maximal ausgesetzt sein kann, um dabei zwar gebräunt aber nicht rot zu werden. Hauttyp I hat dabei die geringste Eigenschutzzeit, während Hauttyp VI am längsten in der Sonne verweilen kann, ohne Sonnenbrand zu erleiden. Die Klassifizierung wurde bei einem UV Index von 8 vorgenommen, dies entspricht der Mittagssonne in Mitteleuropa. Deshalb ist die Eigenschutzzeit kein Wert der immer und überall gültig ist. Ein UV Index, der über 8 liegt, verkürzt die angegebene Eigenschutzzeit der jeweiligen Hauttypen, ein UV Index unter diesem Wert macht eine längere Sonnenbestrahlung ohne Hautschäden möglich. Eine Vorbräunung der Haut erhöht dazu immer die Eigenschutzzeit. Allerdings gilt das nur für eine natürliche Bräune. Eine Vorbräunung im Solarium bietet keinerlei Schutz gegen Sonnenbrand und erhöht somit auch nicht den Eigenschutz der Haut. Am häufigsten wird heute die Einteilung der Hauttypen nach Fitzpatrick angewandt, die 1975 entwickelt wurde. Auch wenn dabei zu jedem Hauttypen bestimmte Augen- und Haarfarben angegeben wurden, weiß man heute, dass diese lediglich ein Indiz sind. Der wichtigste Faktor für die Einteilung des Hauttypen ist die Farbe der Haut in ihrem ursprünglichen Zustand, also ohne dass die Haut durch Sonnenbestrahlung verändert wurde. Auch die Dauer, bis durch UV Strahlen eine Bräunung verursacht, ist ein wichtiges Merkmal zur Einteilung. Eine absolut sichere und eindeutige Bestimmung des Hauttyps ist jedoch nur durch eine Messund Eumelanin-Anteils in der Haut möglich. Diese Untersuchung kann von Dermatologen durchgeführt werden. Daneben existiert noch die Einteilung nach Luschan. Diese geht deutlich weiter ins Detail und unterscheidet wesentlich mehr Feinheiten. Allerdings findet dieses Klassifizierung in der Praxis wenig Anwendung, da die Einteilung nach Fitzpatrick als völlig ausreichend anerkannt ist.

Hauttyp I – Keltischer Typ

Der keltische Typ, ist der hellste Hauttyp und hat eine Eigenschutzzeit von unter 10 Minuten. Menschen mit diesem Hauttyp haben sehr helle Hautfarbe, hellblondes oder auch rötliches Haar und eine grüne, blaue oder sehr hellgraue Augenfarbe. Sommersprossen sind nahezu ganzjährig vorhanden, wird die Haut UV-Strahlung ausgesetzt, kommt es nicht zu brauner Haut, sondern die Sommersprossen vermehren sich. Dieser Hauttyp neigt zu häufigem Sonnenbrand und hat dadurch ein erhöhtes Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Aus diesem Grund sollten Menschen dieses Hauttyps auch bei einem niedrigen UV Index schon relativ hohe Lichtschutzfaktoren benutzen und ihre Haut wenig der Sonneneinstrahlung aussetzen. Besser ist ein Aufenthalt im Schatten und eine schützende Bekleidung, wie Sonnenhut und Sonnenbrille. Empfindliche Körperstellen, wie z.B. Nase und Ohren, sollten besonderen Schutz bekommen, hier sind Sunblocker sehr empfehlenswert.

Hauttyp II – Nordischer Typ

Auch der nordische Hauttyp zeichnet sich durch eine helle Hautfarbe aus. Die Haare sind blond bis dunkelbraun, die Augen können blau, grün oder grau sein. Auch dieser Hauttyp neigt zu Sommersprossen und wird nur sehr langsam braun. Die Bräune ist aber nicht vergleichbar mit anderen Hauttypen, da sie sehr unauffällig ausfällt. Der nordische Typ neigt auch eher zu Sonnenbrand und hat damit ein höheres Hautkrebsrisiko. Die Eigenschutzzeit liegt bei 10-20 Minuten unter Sonneneinstrahlung. Danach kommt es zu Sonnenbrand. Für den nordischen Typ liegen die Empfehlung deshalb sehr ähnlich wie beim keltischen Typ: Sonne sollte gemieden werden, vor allem die Mittagssonne. Schützende Kleidung ist in der Sonne unbedingt erforderlich und es sollte unbedingt eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor auf die Haut aufgetragen werden.


Hauttyp II – Mischtyp

Der Mischtyp hat von Natur aus keine helle, aber auch keine dunkle Hautfarbe. Die Eigenschutzzeit beträgt zwischen 20 und 30 Minuten, bevor Sonnenbrand einsetzt. Bei diesem Typ können alle Augenfarben und fast alle Haarfarben vorkommen, wobei blondes, schwarzes und rotes Haar eher selten sind. Beim Mischtyp findet man zudem seltener Sommersprossen als bei Typ I und Typ II. Die Haut ist durchaus in der Lage braun zu werden, es handelt sich dabei aber um eine sehr helle Bräune. Die Gefahr für Sonnenbrand ist dennoch auch gegeben. Für Hauttyp II gilt auch, dass die Mittagssonne eher gemieden werden sollte, eine geeignete Kopfbedeckung sollte immer vorhanden sein.

Hauttyp IV – Mediterraner Typ

Der mediterrane Hauttyp hat schon von Natur aus, ohne Sonneneinstrahlung, eine bräunlich bis olivfarbene Haut. Die Haarfarbe ist braun oder schwarz und die Augen sind in den meisten Fällen braun. Sommersprossen finden sich bei diesem Hauttypen überhaupt nicht. Wird die Haut UV Strahlung ausgesetzt, findet eine schnelle Bräunung statt, die bis zu mittlerem Braun reichen kann. Menschen dieses Hauttyps haben deutlich weniger Sonnenbrand und damit auch ein geringeres Hautkrebsrisiko. Die Eigenschutzzeit der Haut liegt bei diesem Typen bei über 30 Minuten. Trotzdem sollte ein ausreichender Sonnenschutz stattfinden. Diese besteht auch hier aus einer Kopfbedeckung und Sonnen, sowie Sonnenschutzpräparaten mit angepasstem Lichtschutzfaktor.

Hauttyp V – Dunkle Hauttypen

Zu diesen Hauttypen zählen vor allem Menschen aus arabischen Ländern, Nordafrika und dunkle asiatische Menschen. Ihre Haut ist auch ohne Sonneneinwirkung das ganze Jahr über hellbraun bis dunkler. Die Haar- und Augenfarbe ist in den meisten Fällen schwarz und die Haut hat nie Sommersprossen. Wird die Haut von dunklen Hauttypen der Sonne ausgesetzt, kommt es sehr schnell zu einer Bräunung, die bis dunkelbraun werden kann. Sonnenbrand kommt sehr selten vor und aus diesem Grund besteht ein geringes Risiko für Hautkrebs. Trotzdem sollte ein ausreichender Sonnenschutz vorhanden sein, der auch einen entsprechenden Sonnenschutz mit passendem Lichtschutzfaktor beinhaltet. Die Eigenschutzzeit des Hauttyps V beträgt mehr als 90 Minuten.

Hauttyp VI – Schwarze Hauttypen

Der schwarze Hauttyp ist am unempfindlichsten gegen UV Strahlung. Überwiegend Menschen aus dem tiefen Afrika, Indien und Australien gehören dem Typ VI an. Bei diesem Hauttyp hat die Haut ganzjährig eine dunkelbraune bis schwarze Farbe, auch ohne Einfluss von Sonnenbestrahlung. Die Augen sind immer schwarz und auch schwarzes Haar ist typisch. Sommersprossen treten bei diesem Hauttypen überhaupt nicht auf. Da Menschen mit diesem Hauttyp praktisch nie Sonnenbrand bekommen, besteht auch fast kein Risiko für Hautkrebs. Die Eigenschutzzeit liegt bei über 90 Minuten, wobei auch hier ein ausreichender Sonnenschutz empfohlen wird.

Hauttypen Detail

Einteilung nach der Beschaffenheit der Haut

Neben der Einteilung nach Fitzpatrick bezüglich der UV-Empfindlichkeit, kann die Haut auch nach ihrer Beschaffenheit eingeteilt werden. Dabei spielen die Feuchtigkeit der Haut und ihre Struktur eine Rolle. Diese Merkmale sind von vielen verschiedenen Dingen abhängig. Fälschlicherweise wird die Einteilung nach Beschaffenheit der Haut auch häufig als Hauttyp bezeichnet. Genau genommen ist dies aber nicht richtig, denn es handelt sich dabei um den Hautzustand. Während der echte Hauttyp angeboren ist, kann sich der Hautzustand im Laufe eines Lebens mehrfach ändern. Dabei spielen viele innerliche und äußerliche Einflüsse eine Rolle. Zum einen spielen die erblichen Anlagen eine erhebliche Rolle für die Hautstruktur. Daneben ist auch die Hormonproduktion maßgeblich mitbeteiligt. Hormonstörungen, oder Hormonveränderungen, die durch bestimmte Ereignisse wie Schwangerschaft, Pubertät oder die Einnahme von hormonhaltigen Medikamenten entstehen können, beeinflussen unser Hautbild meist auch sehr deutlich. Aber auch der persönliche Lebensstil spielt eine große Rolle für unsere Haut. Stress, ungesunden und unausgewogene Ernährung, Nikotin- und Alkoholkonsum – all das sind Faktoren, die unsere Haut beeinflussen. Die Pflege der Haut ist ebenso entscheidend, besonders wenn es um die Feuchtigkeitsregulierung geht. Manche Krankheiten können unsere Haut ebenfalls beeinflussen, so wie auch sämtliche Umwelteinflüsse. Ob Kälte oder Hitze, Luftfeuchtigkeit oder Umweltgifte, alle Faktoren beeinflussen unsere Haut. Vergessen werden darf hier aber auch nicht der natürliche Alterungsprozess, der unsere Haut beeinflusst. Im Laufe unseres Lebens kann sich unser Hauttyp deshalb immer wieder verändern. Es ist nicht unwichtig, die eigene Hautbeschaffenheit zu kennen, denn so kann die Pflege der Haut optimal erfolgen. Jede Haut stellt an die Pflege ganz eigene Ansprüche, mit der falschen Pflege können Probleme mit der Haut entstehen oder bestehende Probleme verschlimmert werden.

Normale Haut

Normale Haut beschreibt den Idealzustand der Haut. Diese hat ein absolut ausgeglichenes Verhältnis von Fett und Talg, ist weder trocken noch zu fettig. Der natürliche Säureschutzmantel der Haut ist völlig intakt und normale Haut ist wenig pflegeintensiv. Auch besteht kaum Empfindlichkeit gegen Umweltreize, wie Hitze oder Kälte. Trotzdem sollte auch normale Haut ausreichen gepflegt werden, weil sie sich sonst in eine Problemhaut verwandeln kann. Produkte, die zur Verwendung auf normaler Haut gekennzeichnet sind, werden hierzu empfohlen.

Trockene Haut

Häufig tritt die trockene Haut auf. Dabei weist die Haut einen geringen Feuchtigkeitsgehalt auf und ist deshalb recht empfindlich. Trockene Haut ist in den meisten Fällen sehr feinporig, so dass mit dem bloßen Auge kaum Poren in der haut erkennbar sind. Ist die Haut extrem trocken, kann sie zu Schuppenbildung neigen und spannen. Dieses Spannungsgefühl kann unter Umständen sehr störend sein und im schlimmsten Fall auch zu Juckreiz und einem brennenden Gefühl führen. Manchmal können auch Rötungen und Risse auftreten, die sich entzünden. Trockene Haut hat meist auch nicht das natürliche glänzen von gesunder Haut. Im Winter ist die Ausprägung oft stärker als in den wärmeren Monaten des Jahres. Trockene Haut kann innere oder äußere Ursachen haben. In jedem Fall ist es wichtig, diesen Hauttyp ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen um Begleiterscheinungen wie Rissen oder Entzündungen, vorzubeugen.

Fettige Haut

Eine fettige Haut ist oft schon mit dem bloßen Auge erkennbar, sie neigt zum Glanz und ist meistens sehr großporig. Häufig ist eine fettige Haut auch vergleichsweise blasser als andere Hauttypen. Da bei diesem Hauttyp sehr viel Talg und Fett von der Haut produziert wird, besteht eine Neigung zu Hautunreinheiten. Diese zeigen sich in Form von Mitessern und Pickeln. Die fettige Haut begünstigt diese Unreinheiten, weil Keime sich in diesem fettigen Milieu besonders wohlfühlen und gut vermehren können. Bei fettiger Haut sollte die Pflege das Ziel haben, die Produktion von Fett und Talg zu regulieren. Dadurch wird auch die Entstehung von Unreinheiten vermindert.

Mischhaut

Dieser Hauttyp kommt sehr häufig vor. Es handelt sich dabei um eine Haut, die stellenweise völlig im Normalzustand ist, an anderen Stellen jedoch besonders fettig oder trocken ist. Deshalb spricht man hier von der so genannten Mischhaut. Dieser Hauttyp fällt besonders im Gesicht auf. Man spricht häufig von der T-Zone, die bei Mischhaut fettig erscheint. Die T-Zone bildet das Kinn, die Nase und die Stirn. Dort ist die Talgproduktion dann deutlich höher als in anderen Teilen der Gesichtshaut, es kommt zu fettigem Glanz und vergrößerten Poren. Andere Bereich des Gesichts, wie Wangen und Backen, sind dagegen bei der Mischhaut oft sehr trocken. Es kann dort zu den typischen Erscheinungen der trockene Haut kommen: Bildung von Schuppen, kleine Risse in der Haut und Rötungen.


Empfindliche Haut

Empfindliche Haut ist genau genommen kein eigener Hauttyp, sondern beschreibt jeden Hautzustand, der nicht als normale Haut zu bezeichnen ist. Allerdings ist damit sehr häufig eine trockene Haut gemeint, die eine erhöhte Empfindlichkeit besitzt. Eine empfindliche Haut ist für äußere Reize besonders empfänglich. Oft werden Pflegeprodukte nur bedingt vertragen, durch die Anwendung kann es zu einem unangenehmen Brennen bis hin zu heftigen Reaktionen mit Ausschlägen kommen. Besonders im Winter zeigt sich eine empfindliche Haut deutlich: durch trockene Heizungsluft und die Kälte ist die Haut sehr beansprucht, trocknet enorm aus, neigt zu Rissen, Schuppen und Rötungen. Spannungsgefühl ist bei empfindlicher Haut ebenso häufig.

Egal welche Hautbeschaffenheit vorliegt, es sollte immer eine passende Pflege angewandt werden. Zur Pflege der haut gehören die Reinigung, als auch die Feuchtigkeitsregulation. Bei trockener Haut muss Feuchtigkeit zugeführt werden, bei fettiger Haut sollte die Produktion von Talg und Fett eher gehemmt werden. Die richtige Pflege lässt jeden Hauttypen deutlich länger jung und vital aussehen, deshalb sollt eine gute Hautpflege selbstverständlich sein!